Tipps
Was kann ich tun? Wie kann ich einen Teil zu einer nachhaltigeren
Welt beitragen? Diese Fragen stellt man sich immer wieder, denn die
Themen Kleidung und Nachhaltigkeit sind extrem komplex, sodass ein
Einstieg ohne viel Vorwissen nicht leicht fällt. Diese Kategorie der
Seite Bekleidung&Nachhaltigkeit soll den Einstieg in die Themen
erleichtern und stellt konkrete Tipps zur Verfügung, wie man
nachhaltiger mit Bekleidung umgehen kann.
Das Wichtigste ist anzufangen. Selbst kleine Schritte machen einen
Unterschied und je mehr Schritte man geht, desto leichter läuft es
sich. So findet man mit der Zeit einen eigenen Weg und einen eigenen
Umgang mit dem Thema Bekleidung&Nachhaltigkeit.
Es folgt eine Zusammenfassung der Seiten
Pflege
und Einkaufsguide, auf denen sich jeweils
nähere Informationen finden.
Das Nachhaltigste ist das,
was man bereits besitzt!
Das ist der wichtigste Grundsatz, wenn man sich nachhaltig verhalten möchte – und er gilt weit über Bekleidung hinaus. Doch was bedeutet er konkret?
→ Das was man besitzt gut behandeln und so lange nutzen wie möglich
→ So wenig wie möglich neu kaufen
Kleidung gut behandeln
-
Kleidung richtig pflegen (siehe
Textilpflege):
→ richtig und nicht zu oft waschen: Farben trennen; Waschmittelart und -dosierung, Temperatur und Schleuderzahl anpassen, …
→ richtig trocknen: die meisten Sachen sollten nicht in den Trockner, sondern aufgehängt werden. Die Trocknung im Trockner bedeutet Reibung und Hitze für das Kleidungsstück, zwei Faktoren, die die Kleidung unnötig strapazieren
→ Flecken sofort behandeln – je frischer sie sind, desto leichter gehen sie raus
→ Kleidung richtig aufbewahren: Gestricktes, wie z.B. Strickpullis, sollte nicht hängend gelagert werden, da es sich aushängen (ausleiern) kann
- kaputte Kleidung reparieren
- Sachen, die man nicht mehr möchte, verkaufen, verschenken oder mit anderen tauschen. Je länger etwas getragen wird, desto besser!
Wenn ein Kleidungsstück kaputt ist
Viele Sachen sind sehr einfach zu reparieren! Knöpfe annähen oder
ein Loch im Wollpulli stopfen kann jede*r. Es gibt dafür tolle
Anleitungen auf Youtube, genau wie jede Menge Ideen, wie man beim
Reparieren kreativ werden kann! Und wenn man es doch nicht selbst
machen möchte, vielleicht kennt man ja jemanden, der oder die einem
den Knopf im Tausch gegen einen Kaffee oder eine Flasche Wein
annäht?
Ist etwas wirklich unbrauchbar bzw. nicht reparierbar, gibt es
weitere Möglichkeiten: Man kann ein Teil auseinandernehmen und etwas
neues, anderes daraus machen; oder aber man zerschneidet es und
verwendet es als Putzlappen. Wichtig: kaputte Sachen gehören nicht
in die Altkleidersammlung! Wenn etwas wirklich nicht mehr verwendet
werden kann, bleibt nur noch der Restmüll.
Wenn man etwas neues kaufen möchte
Etwas neu zu kaufen sollte immer gut überdacht werden und
keinesfalls eine spontane Entscheidung sein. Am Besten ist es,
Kleidung mit Freund*innen zu tauschen oder Second-hand zu kaufen.
Man kann sich z.B. in Läden Inspiration holen indem man etwas
anprobiert, und dann nachsehen, ob man dasselbe Kleidungsstück auf
einer Secondhand-Plattform findet!
Bei einem Kauf, egal ob ganz neu oder secondhand, sind folgende Aspekte wichtig:
-
Alle Marken wollen uns zum Konsum anregen – so finanzieren sie
sich. Sie überzeugen uns davon, dass wir etwas brauchen, obwohl
das in Wirklichkeit nicht der Fall ist. Man sollte also gut
nachdenken und beim Kauf überlegen, ob man gerade beeinflusst
wird durch die tolle Werbung, die Schaufensterpuppe, oder die
Verkäuferin, etc., oder ob man das Kleidungsstück wirklich
möchte
-
Die Kleidungsstücke, die wir aus Überzeugung kaufen, machen am
meisten Spaß und werden am längsten und am meisten getragen!
Wieso sollte der Kleiderschrank also nicht ausschließlich aus
Teilen bestehen, die ich wirklich gerne habe?
-
Um Fehlkäufe zu vermeiden, sollte man also einen Kauf gut
überdenken. Am Besten ist es, eine Nacht darüber zu schlafen,
und sich zu fragen: werde ich das Teil wirklich oft tragen?
Passt es zum Rest meines Kleiderschrankes? Passt es zu mir, oder
will ich es nur, weil es an jemand anderem toll aussieht, aber
eigenlich nicht mein Stil ist?
-
Man sollte ebenfalls überlegen, wo man sein Geld ausgibt, also
welche Marke mit welchen Werten man unterstützt. Geld ist Macht!
Bei wem ich kaufe und Geld ausgebe, dem helfe ich, sein
Geschäftsmodell zu finanzieren. Natürlich sind das extrem kleine
Beträge, aber auch diese sind wichtig. Und für ein kleines,
nachhaltiges Unternehmen kann es mehr wert sein, als man
denkt.
-
Qualität lohnt sich! Auch wenn qualitativ hochwertige Sachen oft
um einiges teurer sind, so lohnt sich der Kauf meistens. Wenn
man günstige Sachen kauft, ist man erstens dazu geneigt das
Geld, das man “gespart” hat, an anderer Stelle oder für ein
anderes Kleidungsstück auszugeben – man hat also nicht wirklich
gespart. Zweitens halten hochwertige Kleidungsstücke länger –
die eine Jeans vom Fast-Fashion Haus kostet zwar 30€, dafür kann
ich sie aber maximal zwei Jahre tragen bis sie kaputt geht. Das
doppelte oder das dreifache für eine Jeans auszugeben ist viel
Geld, wenn die Jeans aber auch doppelt so lang oder noch länger
hält lohnt sich der Kauf.
Es gibt Personen, die können sich diesen Luxus nicht leisten. Diese Personen sollen sich hier nicht angesprochen fühlen – sie sind nicht das Problem. Aber viele Personen denken, dass sie sich das nicht leisten könnten, wenn sie aber ehrlich mit sich sind und eben ein Teil von höherer Qualität kaufen, anstatt zwei oder drei Billig-Teile, ist diese Ausgabe oft doch möglich.